Archiv: Goldenölser Kirche 2014 (2)

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Auszug aus einem Bericht von einem weiteren Besuch in Goldenöls im September 2014 von Roswitha und Reiner Krziskewitz:

"Goldenoels hat heute 190 Einwohner, etliche Häuser sind aber von auswärtigen Familien als Wochenendwohnungen und Rentnerdomizile übernommen worden und dies wirkt auch in die Gemeinde.

Ganz besonders waren wir interessiert, was aus der Goldenoelser Kirche geworden ist. Bei früheren Besuchen konnten wir feststellen, dass die äußere Hülle (Dach, Fenster, Putz) recht ordentlich erneuert, ein Betreten des Kirchenraumes aber nicht möglich war.

Diesmal konnten wir die Kirche besichtigen und zugleich viele Einzelheiten erfahren.

Eigentlich sollte die Kirche in den achtziger Jahren abgerissen werden. Ein guter Teil der Gemeinde wehrte sich dagegen und die 1990 erfolgte Demokratisierung bestärkte sie darin.

Die Grundinstandsetzung wurde dann  mit Spendenmitteln und Zuwendungen realisiert, unter anderem aus einem deutsch-tschechischen Gemeinschaftsfonds, in den auch Mitglieder der Familie "Rummel" spendeten. Für den Innenraum der Kirche war jedoch keine Chance Hilfen zu bekommen.

Einige Einwohner setzten sich aber dafür ein, das Gotteshaus wieder für die Gemeinde nutzbar zu machen. Natürlich nur mit eigener Arbeit und sehr bescheidenen Geldmitteln der Gemeinde.

Eine Kirchengemeinde, die dazu in der Lage wäre, existiert nicht mehr. Schließlich erinnerte man  sich der Namenspatronin der Goldenoelser Kirche: der Heiligen Katharina und hatte damit einen guten Anknüpfungspunkt an die Geschichte.

Die Verehrung der Hl. Katharina wuchs ja  besonders im Zeitalter der Kreuzzüge, im 12-13. Jahrhundert. Und in diese Zeit ist wohl auch die Gründung von Goldenoels und der Pfarrei anzusetzen.

Man beschloss also vor einigen Jahren  ihren Festtag, das ist der 25. November, zu einem Höhepunkt des Dorflebens zu machen und mit diesem Ansatz die Kirche in eine angemessene Nutzung zu führen, denn jedes Denkmal, das nicht genutzt wird, verfällt.

Das St. Katharinenfest war früher ein wichtiger Festtag, besonders in Süddeutschland und Österreich. So  war es z.B.  der letzte Termin im Jahr für ein Tanzvergnügen, denn mit dem 1. Advent begann die „geschlossene Zeit“, die Zeit der Vorbereitung auf  Weihnachten.

Heute sind es in Goldenoels besonders die Familien und die Kinder, die den Festtag gestalten.

Nach einem Volksfest mit Grill und Glühwein  versammelt man sich in der Kirche und erfreut sich an den Darbietungen der Kinder und Erwachsenen  in Gesang, Instrumentalmusik, Gedichten….

Der eingeladene  Pfarrer aus Trautenau (zu dessen Pfarrei Goldenoels heute gehört) hält eine kleine Ansprache, die die Vorbereitung auf Weihnachten in den Mittelpunkt stellt.

Vier Wochen später, am 4. Adventssonntag trifft man sich wieder in der Kirche zu einem vorweihnachtlichen Nachmittag mit Musik, Rezitationen, Gesang und einer kleinen Ansprache des Pfarrers  und am Ende der Veranstaltung wird das „Licht von Bethlehem“, das über viele Stationen bis nach Trautenau gelangte,  auch in Goldenoels entzündet und von den Familien mit nach Hause genommen….

..... Bewusst hat sich die Gemeinde entschieden, die alten, über 150 Jahre alten Wandgemälde und die Ausmalung nicht weiß zu übertünchen, sondern sie in dieser Unvollkommenheit zu erhalten, einschließlich der alten deutschen Inschriften im Altarraum, bis man genügend Mittel hat alles Stück für Stück zu restaurieren.

Die Gemeinde ist nicht gerade reich und so kann alles nur in kleinen Schritten weiter renoviert werden

Vieles ist im Kircheninneren schon getan: die Türen wurden instand gesetzt, die völlig zusammengebrochene Orgelempore und die Treppe fachmännisch erneuert…Man will die alte, auch durch die deutsche Bevölkerung geprägte Geschichte mit in das heutige Leben hineinnehmen. ....."

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