Wissenswertes zu Goldenöls

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Die hier veröffentlichen Informationen gehen auf zwei Unterlagen zurück, die sich in der Riesen-gebirgsstube des Riesengebirgler Heimatkreises Trautenau e.V. befinden.

 

Die Gemeinde Goldenöls liegt 473 m ü. M. und hat ein Ausmaß von 941 ha.
Sie wird von einem einzigen Ortsteil gebildet. Der Name kann von dem alttschechischen Wort Oise abgeleitet werden. Der ältere slawische Name der Gemeinde hieß dann Olešná. Die Gemeinde wird erstmals 1297 erwähnt, als am 29. Oktober Ägidius von Schwabenitz das Kirchenpatronat in Olešná den Kreuzherren von Saras bei Prag überließ. Dem Aufblühen der Gemeinde hat die Goldgewinnung geholfen, welche wenigstens schon seit dem Ende des 14. Jahrhunderts belegt ist, und später auch die Kupfergewinnung.

Fortsetzung: Gedenkschrift von 2003 als .pdf-Datei  zum Herunterladen


Goldenöls von 1913 – 1945

Wie gut, dass 1913 die Kirche noch renoviert wurde, bevor im folgenden Jahr der 1. Weltkrieg ausbrach und dieses für lange Zeit unmöglich gemacht hätte.

Viele Goldenölser mussten an den verschiedenen Fronten ihr Leben lassen, wurden vermisst oder starben in Gefangenschaft. Ihnen zur Erinnerung wurde 1926 ein Kriegerdenkmal gegenüber der Kirche errichtet.

1922/23 erbaute Bernhard Rummel ca. 100 m oberhalb der Kirche eine Baumwollweberei, in der eine Menge Goldenölser, die bisher in die Fabriken der umliegenden Orte laufen mussten, Beschäftigung fanden. Dadurch nahm der Ort einen wirtschaftlichen Aufschwung, die kommenden Jahre verliefen ruhig und zufriedenstellend.

 

Aber ab 1928/29 wurde es schwierig, der Winter war sehr kalt und schneereich, dann verwüsteten schwere Stürme Teile des Widmuthwaldes und des Forstes.

1929 kam dann die Weltwirtschaftskrise, deren Auswirkungen sich auch in Goldenöls sehr negativ bemerkbar machten. Der Weberei Rummel fehlten die Aufträge und nur mit äußerster Anstrengung konnte das Familienunternehmen den Großteil der Arbeiter weiter beschäftigen. Überall wurden Fabriken stillgelegt oder mussten nur teilzeitarbeiten, die Menschen nagten am Hungertuch und mussten von 10 Kc wöchentlich leben. Das hatte wieder Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die Bauern konnten ihre Produkte schwer oder gar nicht absetzen und dadurch nichts anschaffen, was wiederum zur Absatzflaute in Handel und Gewerbe führte. Die sozialen Spannungen wurden stärker, manche Menschen suchten über der Grenze in Schlesien Arbeit und Brot, die nationalsozialistischen Parolen fielen auf fruchtbaren Boden, die Spannungen nahmen immer mehr nationalpolitischen Charakter an. Eine Reihe von Bunkern wurde gegen das Dritte Reich errichtet, die teilweise auf Goldenölser Gebiet verliefen. In einem schnell errichteten Holzhaus oberhalb Rummels waren bis zu 30 Soldaten untergebracht, die die Bunkerbefestigungen bewachten. Am Siedepunkt der Spannung annektierte Hitlerdeutschland die von Deutschen bewohnten Gebiete.

Im folgenden Jahr brach der 2. Weltkrieg aus, der von dem kleinen Goldenöls mit seinen ca. 640 Einwohnern einen Blutzoll von 30 Gefallenen und 12 Vermissten forderte und die Vertreibung der deutschen Bevölkerung ( 1 Tscheche, 1 Slowake) zu Folge hatte.

Unterschrift soweit lesbar:
Margarete J….., geb. Meyer

Zeitpunkt des Verfassens: unbekannt

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