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Tracht 1937
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Frauentrachten:
Einleitung
Leibeltracht
Bluse für Leibeltracht (Bauernhemd)
Spenser-Frauentracht
Schmiesel
Schürze
Haube
Männertrachten:
Bestandteile der Männertracht
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Mitte des 19.Jahrhunderts bis
1933 war diese Kleidung ganz aus den Schränken
verschwunden. Durch die Industriealisierung der Webereien
entstanden neue Stoffe und eine neue Mode.
Erst zur Vierhundertjahrfeier
der freien Bergstadt Hohenelbe öffnete man 1933
wieder die Truhen am Dachboden, und auf Bildern vom
Festzug, die Dr. Karl Schneider vom Riesengebirgsverein
damals erstellte sah man schöne alte Trachten des
vorigen Jahrhunderts.
Nun begann die Arbeit von Frau
Dr. phil. Anni Sturm. Sie fuhr mit ihrem Gatten, der
praktischer Arzt war, nachmittags, wenn er Krankenbesuche
machte,mit auf`s Land, und nutzte diese Zeit der Krankenbesuche
ihres Mannes zu Gesprächen in Bauernhäusern.
Einmal wurde gerade ein Säugling
gebadet, die Mutter wusch das Kind mit einer weißen
Haube mit Knötchenstickerei! Bei armen Leuten der
Ersatz für den Frotteewaschlappen.
Viel Arbeit gab es nun für
unsere Forscherin und 1937 zum großen Fest des
"Bund der Deutschen" waren die alten Trachten
restauriert, vor allem sah man schöne Gold- und
Silberhauben, man sah viele junge Mädchen mit der
erneuerten Leibel-Tracht.
Da kommt es auf das Material an, in festlicher Form
oder als Alltagstracht, letztere sollte heute in keinem
Kleiderschrank fehlen.
Nach der Vertreibung schrieb
Frau Dr. phil. Anni Sturm in der Riesengebirgszeitung,
Heft 3, 4, 5,6, 7 Jahrgang 1952, ihr Wissen um die Riesengebirgstracht
nieder. |
So bildete sich 1957 in Marktoberdorf,
der Patenstadt von Hohenelbe, eine Gruppe von Frauen,
die nach Anleitung von Frau Dr. phil. Anni Sturm und
der ersten auftauchenden alten Tracht von 1850 und 1936
sich diese Tracht nähen ließen. Auch Hauben
wurden gestickt. Die Erfahrung ist, dass selbst die
Alt-Marktoberdorfer von unserer Tracht begeistert waren,
und es sogar noch heute sind. Die Steubenparade 1987
in Amerika war Anlass, nun auch die Männertracht
zu erstellen.
"Jeder der sich eine
Tracht anschaffen will, muss sich bewusst sein, dass
er damit die Pflicht übernimmt die Tracht wirklich
zu tragen und sie nicht nur als Maskerade oder bei Maskenbällen
zu benutzen.
Es bleibt jedem Mädchen
und jeder Frau vorbehalten, ihrem Kleid eine persönliche
Note zu geben, nur an den Grundzügen muss festgehalten
werden um unsere Tracht nicht mit der anderer Stämme
zu verwischen.
Wie ihr die Tracht pflegt
und in Ehren haltet, so müsst ihr in gleichem Maße
das Brauchtum der alten Heimat in euren Familien lebendig
erhalten und ganz besonders die Heimatsprache lehren".
So Dr. phil. Anni Sturm 1952.
Ihr Wissen können Sie
auch in dem Trachtenbüchel Nordböhmen, 2.
Folge, in guter Darstellung von 1985, nachlesen. |