Wissenswertes über Gabersdorf: ältere geschichtliche Angaben aus verschiedenen Quellen

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 Wissenswertes
 über Gabersdorf

 

ältere
geschichtliche
Angaben

Gedenkbuch
1816 / 1888-1908

1911

1930

Vermisste
1939 - 1945

 

 

Gabersdorf

1 Stunde nordnordöstlich von Trautanau, an der Litsche, mit dem südöstlichen Ende der schlesischen Straße herrührend, D. v. 69 h. mit 411 Einwohnern, ist nach Trautenau einpgf und hat 1 Schule, 1 im J. 1813 erbaute öffentliche Kapelle zu St. Johann von Nepomuk, 1 obrigkeit. Bräuhaus (auf 13 Faß) und

1 Mühle mit 2 Gängen. Auf dem nahen Polkenberge liegt die Ruine eines alten Ritterschlosses, über welche aber nichts Geschichtliches bekannt ist. Gabersdorf ist der Geburtstort des am 19. Juli 1804 in Wien verstorbenen k. k. Appellationsrathes und Professors des Kirchenrechts an der Wiener Universität, Joseph Anton von Petzer, welcher hier am 06. Jäner 1744 zugleich mit seinem Zwillingsbruder Tobias Caspar das Licht der Welt erblickte. Seine Eltern waren Anton Petzer, Pächter der Gabersdorfer Mühle,  und Elisabeth, geb. Rose, aus Goldenöls. Mailand Se. Maj. Kaiser Franz I. erhob ihn in den Adelstand. Er hat verschiedene Werke in deutscher und lateinischer Sprache hinterlassen.

Quelle unbek, vermutlich Anfang 19. Jh.


Gabersdorf

Gabersdorf reicht mit seinem südöstlichen Ende an Aerarialstraße (Synonym: Reichsstraße) Trautenau-Königshan, hat 75 Häuser und 472 Einwohner; zahlt 2838 Kronen direkte Steuern und wurde nach einer alten Chronik um das Jahr 1006 gegründet. Das Dorf wird von den Ortschaften Wolta, Oberaltstadt, Trautenbach, Goldenöls und Döberle umgeben. Der Ort ist ringsum von größtenteils mit Fichten und Lärchen bewaldeten Bergen umgeben. Im Westen erhebt sich der Schlossberg (584 m), im Osten der Polkenberg (546 m) und im Süden der Menzelberg (536 m). Im Westen und Norden sind ausgedehnte Privatwaldungen. Die Jagdbarkeit im Gabersdorfer Jagdreviere hat ein ortsangehöriger Grundbesitzer in Pacht und übt selbe mit Jagdgästen aus. Es werden Rehe, Hasen, Füchse, Marder, Iltisse, Dachse, Reb- und  Birkhühner erlegt. Den Ort durchzieht von Westen und Osten ein Bach, das sogenannte Gabersdorfer Wasser. Dieser Bach hat ein starkes Gefälle und ist reichlich mit Forellen belebt.

Den östlichen Teil des Dorfes durchfließt die Litsche, welcher Bach aber nur wenig Fische enthält. Unterhalb der Eisenbahnbrücke der Süd-Nord-Deutschen Verbindungsbahn mündet das Goldenölser Wasser in die Litsche. Beim ehemaligen Bräuhause befindet sich noch jetzt ein großer Teich, welcher zur Fischzucht verwendet wird.

Quelle unbek.


 

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Der Boden ist tiefgründig, im Westen Sand-, im Osten Thonboden. Grundgesteine sind Melaphyr (feinkörniges Gestein) und roter Sandstein. Das Klima ist mild. Die Bewohner von Gabersdorf sind durchwegs Deutsche, beschäftigten sich mit Ackerbau, Viehzucht, Industrie, Gewerbe und Handel.

Die Zahl der Handels- und Gewerbetreibenden beträgt 12. Durch die geschützte Lage begünstigt, gedeihen die Feldfrüchte recht gut. Zur Hebung der Rindviehzucht wurden Original-Kuhländer Zuchttiere eingeführt. Der Obstbau ist recht erträglich.

Gabersdorf hat ein ein k. k. Postamt, eine mechanische Bindfadenfabrik, eine Walzenmühle, eine Seilerei, eine Haltestelle und große Steinbrüche. Von öffentlichen Gebäuden ist erwähnenswert das Kirchlein zum hl. Johann von Nepomuk und die Schule. An Vereinen bestehen: 1 land- und forstwirtschaftlicher Verein, 1 Militär-Veteranenverein und 1 Feuerwehrverein.

Die erste, hölzerne Kapelle wurde im Jahr 1816 gebaut und diente als Gotteshaus bis zum Jahr 1895. In diesem Jahre wurde unterhalb der Schule ein neues Kirchlein gebaut und die alte Kapelle abgetragen. Seit 1886 besitzt Gabersdorf einen eigenen Friedhof.

Die Schule (einklassig mit 76 Kindern) wurde 1878 in ihrer heutigen Form gebaut. Das erste hölzerne Schulhaus wurde 1781 errichtet, mehrere Male umgebaut und im Jahre 1821 vorschriftsmäßig aus Stein und Ziegel hergestellt. Der erste Lehrer hieß Josef Wontech. Nach einer Reihe von 16 Lehreren wurde Gabersdorf im Jahre 1879 definitiv besetzt (Emil Baudisch).

Das Dorf Gabersdorf wurde nach einer alten Chronik von Franz Spenik im Jahr 1006 gegründert. Dieser erbaute an der Litsche eine Mühle mit 2 Gängen und schenkte dieser der Spitalmühle in Trautenau.

Nach derselben Chronik haben sich zur Zeit der Regierung Heinrichs I. zehn Räuber des Schatzlarer Raubthurmes unter Anführung ihres Obersten Hans Paul Rechen heimlich nach Gabersdorf begeben und haben auf einem Berge eine kleine Burg, die sogenannte Rechenburg, erbaut. Ungefähr ein halbes Jahr nachher fingen die Schatzlarer Räuber einen derselben, führten in einem unterirdischen Gange weiter und mauerten ihn ein. Da bekannte er, dass sie nicht weit von hier ein Raubhaus erbaut haben, welches sie die Rechenburg nannten. Sie schickten schnell einen Boten nach Trautenau, um den Anführer der dortigen Räuberrotte Mießlaus, hiervon zu verständigen und baten ihn um Hilfe. Mießlaus kam mit seiner Rotte, und der gefangene Räuber musste die von Schatzlar und die von Mießlaus zu der Rechenburg führen. In einer halben Stunde waren sie dort. In aller Stille klopfte er an und pfiff; die Kameraden erkannten seine Stimme und machten auf, ohne Gefahr zu ahnen. Plötzlich wurden sie überfallen und alle ohne Ausnahme getötet. Die Rechenburg wurde geplündert und die Kleidung, das Geld, die Rüstung und der Proviant verteilt. Die toten Körper wurden zusammengeworfen und des Morgens die Burg angezündet. Alles verbrannte. Die Räuber zogen wieder ab, ein jeder in seinen Raubthurm.

Auf dem Polkenberge soll ebenfalls eine Burg gestanden haben. Ein Herr Hypoldt sollte die Straßen und Brücken und auch Steige beaufsichtigen, dass diese richtig und sicher wären. Er bekam die Erlaubnis, auf einem spitzigen Berge in Gabersdorf eine kleine Festung zu erbauen. Diese Festung wurde nach seinem Namen Hypoldtstein genannt. Straßenwächter ….

Quelle unbek.

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