Wissenswertes von Krinsdorf, Unterrubrik: Chronik von Krinsdorf (Von Adolf Anders, Stand 1985) (Teil 1)

zurück zur Homepage der Heimatgemeinde Bernsdorf-Berggraben

 Startseite

 Aktuelles

 Bilder

 Bilder von der Kapelle

 Wissenswertes
 über Krinsdorf

 

  

 

zurück zur Rubrik "Wissenswertes"

 Chronik von Krinsdorf (Von Adolf Anders, Stand 1985) (Teil 1)

  Chronik von Krinsdorf (Von Adolf Anders, Stand 1985) (Teil 2)

  

 

 

  

Die Gemeinde Krinsdorf dürfte um das Jahr 1006 von einem gewissen Kaspar Krin, von dessen Namen die Bezeichnung des Ortes abgeleitet wird, gegründet worden sein. Die erste Siedlung (vielleicht ein Meierhof) soll auf der Stelle des Hauses Nr. 53 (letzter Besitzer Josef Anders) gewesen sein; von hier bis zum Dorfbach zog sich eine große Krenpflanzung hin. Der Boden in diesem Teile des Dorfes ist für den Anbau von Kren sehr geeignet, und es ist deshalb nicht ausgeschlossen, dass der Name Krinsdorf davon herrührt. Nach anderen Auslegungen soll der Name aus der Bezeichnung „Grünsdorf” entstanden sein. Längs des Litschenbaches zieht sich nämlich ein breiter Gürtel grüner Wiesen dahin, die alljährlich im Frühling vom Hochwasser überflutet werden, das fruchtbaren Schlamm absetzt und die Grasnarbe ausreichend bewässert.
Krinsdorf liegt in einem breiten, fruchtbaren Tal, durch das die wasserreiche Litsche fließt und im Orte zwei kleine Bäche aufnimmt. Längs des sogenannten Dorfbaches, der in Schatzlar entspringt, liegt der Ortsteil Großkrinsdorf, ein reines Reihendorf. Durch den zweiten Ortsteil Kleinkrinsdorf fließt die Weiselt, die im Rehorn ihren Ursprung hat. Das Dorf liegt 425 Meter über dem Meeresspiegel in sehr geschützter Lage. Es wird rings von Höhen umgeben, die den Winden Einhalt gebieten. Wenn auf den Höhen die Stürme toben, merkt man im Dorfe selbst wenig davon. So wurde beobachtet, dass sich in Krinsdorf der Frühling um vierzehn Tage eher einstellt als im benachbarten Schatzlar.

Infolge dieser günstigen Lage gedeihen hier alle Getreidearten und Obstsorten, die sonst nur im Vorlande des Riesengebirges vorkommen. Angebaut wurden vor allem Winterroggen, Hafer und Kartoffeln (Adbirn, Apna oder Apona genannt) sowie viel Klee. Weizen und Gerste wurden nur für den Eigengebrauch gesät, hin und wieder auch Lein; Kraut und Runkelrüben gab es dagegen in allen Gärten.

Mehrere gute Sorten von Kirschen, Äpfeln und Birnen gediehen in reichen Mengen. Der Ort gehörte fast immer zur Herrschaft Schatzlar, deren Besitzer vielfach wechselten. Der Flurname „Teichlan” erinnert daran, dass das Dorf einmal zum Besitz des Klosters Grüssau gehörte, deren Mönche hier Forellenteiche angelegt hatten, von denen noch die Dämme zu sehen waren.

Von den alten Flurnamen sind nur wenige erhalten geblieben: Die „Hutnicha” waren ehemalige Hutweiden, die „Sandhöhe” nach ihren sandigen Feldern benannt, die „Strefa” bildeten ein Gemarkungsteil mit streifenförmigen Feldern, der „Hofeberg” hatte sicherlich einmal zum Meierhof gehört, der „Fuchsstein” mit seinen gewaltigen Steinbrüchen deuten auf das Vorhandensein von Füchsen hin, der „Vogelsberg” auf einen reichen Vogelbestand, der „Katzenberg” bezeichnet eine Höhe von geringerem Ausmaße, in den „Teichlan” lagen die ehemaligen Fischteiche, in den „Kieferlan” gab es reiche Kiefernbestände, der Viehweg „Fiebich” führte zum Gemeindewalde, der „Judenpusch” bezeichnete einen Wald an der Bernsdorfer Grenze.

Im Orte gab es nur acht große Bauern, die einen Grundbesitz von 10 bis 30 Hektar ihr eigen nannten. Kleinbauern oder Feldgärtner gab es über 40, deren Besitz das Ausmaß von höchstens 7 Hektar erreichte. Bauern und Feldgärtner pflegten zu gleichen Teilen Ackerbau und Viehzucht. Besonderer Wert wurde auf gute Milchkühe gelegt, der größte Stolz der einzelnen Bauern bildete gesundes Rotbuntvieh. Auf einen Hektar Wiese und Feld rechnete man eine Kuh oder drei Ziegen.

Teil 2

Impressum