Vertreibung

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Eine Mutter mit zwei Kindern hat der Nachwelt eine Beschreibung hinterlassen, wie sie die Vertreibung 1945 erlebt. Ich habe nur den Namen der Söhne anonymisiert (kursiver Text) und die Beschreibung der Integration in ihrer neuen Heimat aus Datenschutzgründen weggelassen. Ansonsten ist der Bericht ungekürzt und somit ein sehr wichtiges Zeitdokument.

Auch Ehrenfried Menzel, der frühere Heimatortsbetreuer, hinterließ vom selben Tag einen noch detailliertern Vertreibungsbericht.

 

"Unsere Vertreibung erfolgte am 02.08.1945 aus unserer so wunderschönen Heimat "Riesengebirge - Trautenau" um 6.00 Uhr morgens.

 

 

Es war ein so einschneidendes Geschehen, das in einer DIN A 4 Seite niemals geschildert werden kann. Binnen 10 Minuten mussten wir im Fabrikhof der Firma Pfefferkorn antreten!

Wie das zuging, kann nur der verstehen, der das Gleiche oder ähnliches erlebt hat. Ich konnte nicht einmal einen Mantel oder Sachen für die Kinder mitnehmen – meine Söhne 7 und 4 Jahre alt - von anderen notwendig wichtigen Dingen ganz zu schweigen.

Von dort erfolgte ein Fußmarsch nach Oberaltstadt in ein ehemaliges Lager (Baracken von Jüdinnen und Ausländerinnen).

Man kann es kaum beschreiben, was uns dort erwartete. Ohne auch nur ein Krümelchen Brot o. dergleichen mussten wir unvorstellbar zusammengepfercht Wochen leben, um an einem Tag X wieder nach Trautenau zu marschieren!

Es erwartete uns ein Zug, der für Tiertransporte und Kohlen gedacht war! In Dresden wurden wir heraus gejagt aus den Waggons mit der höhnischen Bemerkung "Ihr' wolltet heim ins Reich und da seid Ihr jetzt"« und uns selbst überlassen!

Das Bild und der Anblick dieser zutiefst gequälten, bedauernswürdigen Menschen war schauerlich und schlimm!! Von Babys bis Halbtoten, Kindern und normalen Menschen, es war alles da.

Dazwischen Kinderweinen, großes Wehklagen, stöhnen sterbender Menschen, furchtbar, furchtbar!"

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