Bericht von der Gedenkveranstaltung an Pfarrer Wenzel Baudisch am 29.06.2017 in Iphofen

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Geh nur wohin ich Dich sende,
verkünde was ich Dir heiße,
fürchte Dich nicht
ich bin ja bei Dir.

Jer 1,7

Am 29.06.1967 wurde unser ehemaliger Pfarrer Wenzel Baudisch von Erzbischof Dr. Josef Schneider im Dom zu Bamberg zum Priester geweiht. Jeremia 1,7 war sein Primizspruch.

Wenzel Baudisch wurde am 24.06.1941 als 3. von 5 Kindern in Berggraben, Kreis Trautenau im Riesengebirge, geboren. Nach der Vertreibung 1945 wurde die Familie Baudisch 1950 aus der tschechischen Republik ausgewiesen und landete in Weyersbusch im Westerwald.

Nach dem Besuch der Volksschule und anschließend Internatsschule in Königstein/Taunus legte er 1961 am humanistischen Gymnasium sein Abitur ab. Anschließend begann er ein Studium der Pädagogik in Koblenz und an der philosophisch-theologischen Hochschule in Königstein.

Nach seiner Priesterweihe war er zunächst Kaplan in der Pfarrei Maria Hilf in Bamberg, 1972 Kaplan in der Pfarrei Herz Jesu in Nürnberg und 1977 Pfarrer in Schwarzenberg an der Saale. 1981 wurde er zum Heimatpriester für die vertriebenen Menschen aus dem Riesengebirge, der Diözese Königgrätz und dem Heimatkreis Trautenau berufen.

Schon beim zweiten Treffen der Vertriebenen aus Bernsdorf und Berggraben 1984 war er nachweislich zu Gast und zelebrierte die Schubertmesse in der Basilika des Klosters Benediktbeuern, wobei seine Predigt alle begeisterte. Auch bei vielen anderen Treffen, z.B. auch des Heimatkreises in Würzburg, gestaltete er die Messen und Totengedenken mit, sang mit den Besuchern und nahm sich viel Zeit für sie.

Am 15.11.1989 wurde er Pfarrer von Iphofen als Nachfolger von Pfarrer Josef Lauer. 1994 übernahm Pfarrer Wenzel Baudisch das Amt als stellvertretender Dekan des Dekanates Neustadt/Aisch.

Auf Anregung von Peter Stächelin, dem seit 2006 Heimatortsbetreuer für Bernsdorf und Berggraben, wurde am 50. Jahrestag der Priesterweihe von Wenzel Baudisch (29.06.2017) in Iphofen seiner gedacht. Schon am Nachmittag kamen die ersten Besucher im Pfarrzentrum oberhalb des Kindergartens von Iphofen zu Kaffee und Kuchen zusammen, u.a. Wenzel Baudisch’s Schwester Marianne sowie Helga Soukup, geb. Kneifel, mit ihren drei Kindern. Viele Besucher, die aus Richtung Würzburg anreisten, steckten lange Zeit im Stau. Nur Wigbert Baumann, der neue Vorsitzende des Riesengebirgler Heimatkreises Trautenau e.V. war mit zwei Besucherinnen, die er mitgebracht hatte, rechtzeitig eingetroffen.

Um 16.00 Uhr hatte Peter Stächelin eine Stadtführung organisiert, an der zehn Besucher teilnahmen.

Die Wolkendecke riss zu diesem Anlass auf und so erfuhren und sahen sie nicht nur viel Schönes und Interessantes, sondern konnten dies bei strahlendem Sonnenschein auch richtig genießen.

Um 19.00 Uhr fand in Iphofens großer Stadtpfarrkirche St. Veit der gut besuchte Gedenkgottesdienst statt. Er wurde zelebriert von Pater Bopp, begleitet von Iphofens Pfarrer Adam Was, Diakon Peter Walter, Pater Leo Beck von den Franziskanern in Würzburg und Msgr. Karlheinz Frühmorgen, der ehemalige Diözesan-Aussiedler- und Vertriebenenseelsorger der Ackermann-Gemeinde Würzburg.

Unter den vielen Gottesdienstbesuchern waren auch die Geschwister von Wenzel Baudisch (Marianne Fröba, Flora Pohl, Albert Baudisch, teils mit Kindern/Partner anwesend) sowie die inzwischen eingetroffenen Hans-Peter Dörr, der Diözesan-Vorsitzende der Ackermann-Gemeinde Würzburg, Anezka Holubová, eine tschechische Freiwillige bei der Ackermann-Gemeinde, und der Pfarrer Adam Possmayer aus Marktbreit.

Anschließend gedachten Wenzel Baudisch ab 20.30 Uhr ca. zwei Stunden inkl. der bislang genannten Ehrengäste rund 50 Besucher im Pfarrzentrum bei gemütlichem Beisammensein und mit Getränken und kaltem Buffet, Kaffee und Kuchen, wo sie von Klaus Scheller, dem Vorsitzenden des Seelsorgebeirats von Iphofen, und Peter Stächelin begrüßt wurden.  Klaus Scheller spielte auf seinem Akkordeon als Begleitung zum gemeinsamen Singen des Riesengebirgsliedes „Blaue Berge, grüne Täler“. Auf einer Leinwand wurden Fotos gezeigt, u.a. von der Feier seines 40jährigen Priesterjubiläums vor zehn Jahren, zahlreichen Ausflügen mit seinen Iphöfern und in seine alte Heimat sowie von vielen Heimattreffen. Vor dem Eingang in den Veranstaltungsraum hingen Zeitungsartikeln über das 40. Priesterjubiläum sowie Nachrufen auf Wenzel Baudisch aus.

Auch sein Todestag jährt sich am 24.09.2017 zum zehnten Mal. Peter Stächelin hat am 30.06.2017 um 10.00 Uhr Wenzel Baudisch, den beliebten Seelsorger von Iphofen, den Heimatpriester der Diözese Königgrätz und des Heimatkreises Trautenau, mit einer beeindruckenden Rede an seinem Grab gewürdigt. Anschließend beteten die 17 Anwesenden für Wenzel Baudisch und auch für seinen Vorgänger Pater Lauer, der noch lebt.

Wenzel Baudisch’s Lebensmotto war „Gutes bewahren, Neues einführen“. Damit signalisierte er Gesprächsbereitschaft in alle Richtungen.

Seine Stärke war Kommunikation, auch mit anders denkenden und anders gläubigen.
Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Text in Teilen von

  • Klaus Scheller,
    Vorsitzender des Seelsorgebeirats von Iphofen
  • bzw. Peter Stächelin
    Heimatortsbetreuer Bernsdorf-Berggraben

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