Startseite
Aktuelles
Über uns
Veröffentlichungen
Bilder
Treffen unserer
Gemeinschaft
Wissenswertes
über Bernsdorf
Riesengebirgler
Heimatkreis
Gedichte
Sterbefälle
Hinweise für Reisen in die Region um Bernsdorf
Vertreibung 1945/46
|
Ernst Kasper Foto aus
dem Heimatbrief vom Dezember 2005
Rückblick auf seine
Arbeit |
|
Wechsel an der Spitze
unserer Gemeinschaft von
Bernsdorf-Berggraben
"Liebe Heimatfreunde,
schon lange hatte ich darum
gebeten, dass sich jemand zur Verfügung stellt,
der mich als Heimatortsbetreuer ablöst. Ich habe
das 83. Lebensjahr überschritten und durch
mehrere operative Eingriffe ist meine Gesundheit auch
angegriffen. Daher ist zum Jahreswechsel die Ablösung
sehr notwendig.
Ich bin sehr glücklich,
dass sich zwei Heimatfreunde bereit erklärt haben,
diese schöne Aufgabe zu übernehmen. Doch es
fällt mir nicht leicht, nach 30 Jahren dieses Amt
abzugeben, denn ich konnte doch unsere Dorfgemeinschaft
nach der Vertreibung aus der alten Heimat, weiter zusammenhalten,
damit wir schöne Stunden miteinander verleben konnten.
Was ich immer bedauert habe,
ist, dass es auch unter den Bernsdorfern und Berggrabenern
einige gegeben hat, die sich nicht unserer Gemeinschaft
anschlossen, sondern die scheinbar die alte Heimat schnell
vergessen haben. Ob es ihnen dadurch besser geht?
Der Anfang meiner Arbeit war
nicht leicht, denn es war nichts vorhanden und die verstreut
lebenden Heimatfreunde mussten erst ausfindig gemacht
werden. Vor allen durfte ich - damit sie keine Schwierigkeiten
bekamen - keinen Kontakt zu unseren Freunden in der
damaligen DDR aufnehmen. Bis heute konnte ich 1.662
Personen in der Heimatkartei registrieren. Nach der
Wende konnte ich mit Hilfe unseres Heimatfreundes, Dipl.
Ing. Günter Fiedler, aus dem Archiv in Trautenau
alte Unterlagen erhalten, von denen ich Bücher
drucken ließ, die erworben werden konnten. Durch
das Verschicken von Geburtstagsgrüßen und
den geschaffenen „Bernsdorfer-Berggrabener Heimatbrief`
konnte ich viele Kontakte schaffen und aufrechterhalten.
Wie dankbar unsere Heimatfreunde darüber waren
und sind, konnte ich durch viele Dankschreiben erfahren.
Auch möchte ich an die
Gemeindetreffen erinnern, die seit 1976 stattfanden,
und zwar ein Mal in Geislingen, zwei Mal in Rosenheim,
anlässlich der Heimatkreistreffen und 12 Mal in
Benediktbeuern. Dass wir in Benediktbeuern eine dauernde
Bleibe fanden, verdanke ich unserem verstorbenem Freund,
Alois Breuer, den lieben Wirtsleuten Josef und Maria
Pölt und den Bürgermeistern Reiser und Rauchenberger,
die uns das „Alpenwarmbad” für unsere Treffen kostenlos
zur Verfügung stellten. Und dass wir die schönen
Busfahrten bei unseren Treffen durchführen konnten,
verdanken wir unserem Freund, Hermann Fiedler. Seelisch
betreut wurden wir stets von unserem Pfarrer Wenzel
Baudisch.
Nach der politischen Wende
war es mir beim privaten Besuch in der alten Heimat
möglich, mit dem damaligen Bürgermeister in
Bernsdorf, Václac Hulek, zu vereinbaren,
dass wir hier Treffen durchführen konnten. Und
so fand 1993 das erste große Treffen statt. Auch
die nachfolgenden Bürgermeister, Kleiner, jetzt
Schreier und die dort lebenden Heimatfreunde waren bei
den bisherigen Treffen stets hilfsbereit. Zu einigen
Treffen konnte ich die „Original Riesengebirgler Blaskapelle”
aus Geislingen gewinnen.
Auch Restaurierungen, wie vor
der Bernsdorfer Kirche die beiden Statuen, und in Berggraben
die Kapelle, der wir auch wieder eine Glocke spenden
konnten. Und für die Reparatur der Bernsdorfer
Kirche konnten wir eine größere Spende geben.
Auf bitten der Deutschen in Bernsdorf nach deutscher
Literatur, konnte ich über das deutsche Auswärtige
Amt erreichen, dass die Gemeindebibliothek eine Bücherspende
in Höhe von DM 10.000,- erhielt. Auch war es
mir möglich, in der Anfangszeit für die Restaurierungen
und Treffen vom deutschen Innenministerium Zuschüsse
zu erhalten. Bei der rot-grünen Bundesregierung
war das nicht mehr möglich. Für all diese
Durchführungen wurde ein Betrag von DM 55.000 ,-
aufgebracht.
Liebe Heimatfreunde, das wäre
alles nicht möglich gewesen, wenn Ihr mir mit Euren
Spenden nicht geholfen hättet. Hier hat auch unser
Pfarrer Wenzel Baudisch viel beigetragen.
Euch allen danke ich ganz
herzlich.
Am Ende meiner Amtszeit als
Heimatortsbetreuer danke ich allen Heimatfreunden von
ganzen Herzen für die Treue zu unserer Gemeinschaft
und für die große Unterstützung, die
ich erfahren durfte, damit ich meine Aufgaben erfüllen
konnte. Ich hoffe, man war mit meiner Arbeit zufrieden,
und es würde mich freuen, wenn man mich nicht gleich
vergessen würde."
Quelle: Ernst Kasper in seinem
letzten Heimatbrief im Dezember 2005 |
|