Heimatgemeinde Marschendorf I-IV und Dunkelthal: Trautenauer Bezirkskunde

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Bezirkskunde

 

Lehrern schwebte 1901 eine Bezirkskunde vor.  „Ein Volksbuch“ sollte es werden, für alle, denen das Interesse am Bezirk Trautenau nahe stand. Der organisatorische Rahmen für das ambitionierte Projekt war der Bezirksschullehrerverein, als federführender Leiter wirkte Josef Demuth, Oberlehrer in Marschendorf. Die Liste der Mitwirkenden und Förderer war lang, sie umfaßte alle gesellschaftlichen Bereiche, die politischen und geistlichen Obrigkeiten, zahlreiche Behörden und Firmen, Vereine und Private.

Der „Allgemeine Theil“, etwa die Hälfte des Werks, befaßte sich mit regionsübergreifenden Themen, stützte sich auf die wissenschaftliche Literatur und auf amtliche Angaben und Statistiken. Um ein Beispiel für unser heutiges Klimainteresse zu nennen: Dazu bieten ausführliche meteorologische Tabellen und Berichte überraschende Informationen. Lebendig und anschaulich werden auch besondere Ereignisse wie etwa die Hochwasserkatastrophe vom Juli 1897 dargestellt, die gravierende Verluste an Menschenleben und Sachwerten forderte.

Für den „Besonderen Theil“ verschickte der Verein Fragebogen an die Schulen des Bezirks mit der Bitte um Beiträge zum jeweiligen Ort.

 

Auch diese Beiträge kamen reichlich herein, hier liegen allerdings auch bestimmte Schwächen des Werks. Es konnte natürlich nicht zuverlässiger sein als seine Informanten vor Ort, deren Namen übrigens nicht genannt werden. Und da ist Vorsicht angebracht: Die Bezirkskunde übernimmt an manchen Stellen historische Legenden als Wahrheit, verweist andernorts historische Fakten in den Bereich der Sage und setzt endlich ihrerseits neue Legenden in Umlauf.

Trotz dieser Einschränkung: Die materialreiche Trautenauer Bezirkskunde (Innentitel Der politische Bezirk Trautenau) bleibt ein höchst verdienstvolles und kostbares Werk. Die erste Fassung erschien 1901 als Band von 622 eng bedruckten Seiten; 1908 folgte eine zweite, erweiterte Ausgabe. Sie umfaßte nun auch eine „Königinhofer Heimatkunde“ aus der Feder Josef Borufkas. Wie Ettelts Bezirkskunde von 1871 sind diese beiden Ausgaben mittlerweile antiquarisch sehr selten geworden. Die Fassung von 1908 legte aber im Jahr 1983 der für unser Heimatschrifttum engagierte Helmut Preußler Verlag in Nürnberg als Nachdruck auf. Jetzt hatte der Band 750 Seiten und kostete DM 39,50, der Umschlag war dem der Originalausgabe nachempfunden. Dieser Nachdruck wird antiquarisch hin und wieder angeboten.

(Informationen aus einem Bericht von
Dr. Johannes Gottwald in der Riesengebirgsheimat,
Ausgabe Februar 2020)

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