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Teil 3
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Autor
dieses Berichts, den man als eine Zusammenfassung der
im Jahr 1989 erschienenen Chronik verstehen kann, ist unser früherer Heimat-
ortsbetreuer Ernst Kasper.
Quelle:
Riesengebirgs- heimat 2/1988
Gesamter
Artikel zum Herunterladen (im .pdf-Format) |
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Der Kindergarten wurde ca.
1912 eingerichtet und war zuerst im Haus neben dem Bauer,
Stefan Babel, später in der Schule, dann im Konsum
„Vorwärts” unter Leitung von Fräulein Walli
Ficker. In die Zeit fällt auch der Beginn der industriellen
Entwicklung mit drei Faktoreien, die an die Handweber
Flachs und Garn ausgaben. Im Jahre 1864 wurde eine Flachsspinnerei
(bis zum 1. Stockwerk) erbaut. Diesen unvollendeten
Bau erwarb 1872 die Firma „Österreichers Söhne”.
Die Firma vollendete das Gebäude und errichtete
darin 1873 eine Flachsgarnspinnerei. Diese wurde 1886
vergrößert und eine Jute-Spinnerei und Jute-Weberei
hinzugefügt. Auch eine Sacknäherei mit 30
Nähmaschinen nahm ihren Betrieb auf. Kurz vor dem
1. Weltkrieg (1911 oder 1912) wurde eine Kaffeerösterei
eingerichtet. Sie war aber nicht lange in Betrieb. Nach
1918 gründete man als zweiten Industriebetrieb
die Fischkonservenfabrik „Toryk” und einige Jahre später
die Bernsdorfer Konservenfabrik „Berko”.
Einen Fortschritt bedeutete
auch die Einführung des elektrischen Lichtes in
Bernsdorf (noch vor 1910). Berggraben wurde 1920 angeschlossen.
Die Straßenbeleuchtung wurde in der Amtszeit des
Gemeindevorstehers Johann Breuer installiert. |
Die Wasserleitung wurde 1912
gebaut. Wiener Ingenieure bzw. Wissenschaftler, die
die Qualität des Wassers untersuchten, sagten:
„Das Wasser mit dem hohen Eisengehalt ist von bester
Qualität und ist einer Mineralquelle gleichzusetzen.”
Berggraben erhielt 1928 seine eigene Wasserleitung.
Wie bereits erwähnt, liegt Bernsdorf an einer Eisenbahnlinie.
Als diese Bahnlinie (Schwadowitz–Königshan–Liebau)
gebaut wurde, musste zur Überbrückung des
Bernsdorfer Tales eine Eisenbahnbrücke gebaut werden.
Sie wurde in den Jahren 1867 bis 1869 als höchste
Brücke der k.u.k. südnorddeutschen Verbindungsbahn
(Höhe über der Talsohle 24 m, Stützweite
28 m) errichtet. Um dem enormen Dammdrucke besser begegnen
zu können, wurde 1870 ein Mittelpfeiler mit zwei
anschließenden Versteifungs-Gewölbebogen
eingesetzt. Im Jahre 1874 ersetzte man die alte Konstruktion
durch eine eiserne Gitterbrücke, für die im
2. Weltkrieg dann eine Massivkonstruktion eingesetzt
wurde. Da Bernsdorf im Zuge des Bahnbaus eine Haltestelle
erhielt, war es auch auf dem Schienenweg mit der Außenwelt
verbunden. Bernsdorf gehörte dem politischen Bezirk
Trautenau an, war aber zunächst dem Steuer- und
Gerichtsbezirk Schatzlar zugehörig und hatte auch
einen Vertreter (im Bezirkstag) in der Schatzlarer Bezirksvertretung.
Später wurde unser Ort steuerrechtlich von Trautenau
aus verwaltet, während das Bezirksgericht Schatzlar
noch einige Zeit weiterbestand. Auch die Verwaltung
des Straßenwesens kam dann nach Trautenau. |