Startseite
Aktuelles
Über uns
Veröffentlichungen
Bilder
Treffen unserer
Gemeinschaft
Wissenswertes
über Bernsdorf
Riesengebirgler
Heimatkreis
Gedichte
Sterbefälle
Hinweise für Reisen in die Region um Bernsdorf
Vertreibung 1945/46
|
zurück
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Autor
dieses Berichts, den man als eine Zusammenfassung der
im Jahr 1989 erschienenen Chronik verstehen kann, ist unser früherer Heimat-
ortsbetreuer Ernst Kasper.
Quelle:
Riesengebirgs- heimat 2/1988
Gesamter
Artikel zum Herunterladen (im .pdf-Format) |
|
Zur Verschönerung des
Ortsbildes wurde einiges getan. Ein „Verschönerungsverein”
wurde ins Leben gerufen. An dieser Stelle des abgetragenen
Kaiser-Josef-Denkmals trat ein Springbrunnen, der Kirchberg
erhielt durch Anpflanzungen ein gepflegtes Aussehen;
sogar ein Promenadenweg mit Bänken entstand hinter
der Schule.
Bestimmt hätte man noch
mehr schaffen können; doch die schon erwähnte
Weltwirtschaftskrise und die Ereignisse im benachbarten
Deutschland machten sich immer stärker auch in
unserem Ort bemerkbar. Als nun 1933 im Deutschen Reich
der Nationalsozialismus an die Macht kam, wuchsen in
unserer Heimat die Spannungen zwischen Deutschen und
Tschechen, bis es dann 1938 zum „Anschluss” des Sudetenlandes
an das Reich kam. Truppen der Wehrmacht marschierten
auch durch Bernsdorf. In den Jahren von 1936 bis 1938
bauten die Tschechen große Befestigungsanlagen
(ähnlich der französischen Maginotlinie) zum
Schutze gegen einen Angriff aus Deutschland. Durch den
Bau der Bunker, Betonigel und Stacheldrahtverhaue entstanden
für die Bauern große Flurschäden. Bernsdorf
lag vor den Schießscharten, also zwischen Befestigungen
und Grenze. |
Im Mai 1938 war die Teilmobilisierung.
Die Gendarmerie wurde durch die tschechische Staatspolizei
verstärkt. In dieser Zeit flüchteten viele
Ortsbewohner über die Grenze nach Schlesien, um
einer Einberufung zum Militär oder um einer Festnahme
wegen ihres aktiven Einsetzens für das Deutschtum,
zu entgehen. In Schlesien bildeten sie ein Freikorps.
Kurz vor Anschluss ans Reich verließen viele Sozialdemokraten
und Kommunisten mit ihren Familien den Ort und gingen
ins Landesinnere. Später kamen alle - außer
einigen wenigen, die in die Emigration nach England
gingen - wieder zurück.
Und wieder begann 1939 ein
Weltkrieg, wieder mussten auch aus unserem Heimatort
die wehrfähigen Männer einrücken, von
denen viele nicht mehr heimkamen. Das Leben im Ort wurde
nun von Ereignissen und Auswirkungen des Krieges bestimmt,
bis 1945 der Zusammenbruch erfolgte und die Tschechen
erneut die Herrschaft übernahmen. Neues Leid kam
über unseren Ort. Doch das schlimmste war die Vertreibung,
der Verlust der Heimat. Wie die Bewohner der anderen
deutschen Städte und Dörfer im Sudetenland,
so wurden auch die Bernsdorfer aus ihrem Heimatort vertrieben
und in alle Richtungen verstreut. Damit endet die Dorfgemeinschaft
unserer Heimatgemeinde. |