980 Jahre Bernsdorf - Werdegang unserer Gemeinde, Teil 4

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Autor dieses Berichts, den man als eine Zusammenfassung der im Jahr 1989 erschienenen Chronik verstehen kann, ist unser früherer Heimat-
ortsbetreuer
Ernst Kasper.

Quelle:
Riesengebirgs-
heimat 2/1988

Gesamter Artikel
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Zur Verschönerung des Ortsbildes wurde einiges getan. Ein „Verschönerungsverein” wurde ins Leben gerufen. An dieser Stelle des abgetragenen Kaiser-Josef-Denkmals trat ein Springbrunnen, der Kirchberg erhielt durch Anpflanzungen ein gepflegtes Aussehen; sogar ein Promenadenweg mit Bänken entstand hinter der Schule.

Bestimmt hätte man noch mehr schaffen können; doch die schon erwähnte Weltwirtschaftskrise und die Ereignisse im benachbarten Deutschland machten sich immer stärker auch in unserem Ort bemerkbar. Als nun 1933 im Deutschen Reich der Nationalsozialismus an die Macht kam, wuchsen in unserer Heimat die Spannungen zwischen Deutschen und Tschechen, bis es dann 1938 zum „Anschluss” des Sudetenlandes an das Reich kam. Truppen der Wehrmacht marschierten auch durch Bernsdorf. In den Jahren von 1936 bis 1938 bauten die Tschechen große Befestigungsanlagen (ähnlich der französischen Maginotlinie) zum Schutze gegen einen Angriff aus Deutschland. Durch den Bau der Bunker, Betonigel und Stacheldrahtverhaue entstanden für die Bauern große Flurschäden. Bernsdorf lag vor den Schießscharten, also zwischen Befestigungen und Grenze.

Im Mai 1938 war die Teilmobilisierung. Die Gendarmerie wurde durch die tschechische Staatspolizei verstärkt. In dieser Zeit flüchteten viele Ortsbewohner über die Grenze nach Schlesien, um einer Einberufung zum Militär oder um einer Festnahme wegen ihres aktiven Einsetzens für das Deutschtum, zu entgehen. In Schlesien bildeten sie ein Freikorps. Kurz vor Anschluss ans Reich verließen viele Sozialdemokraten und Kommunisten mit ihren Familien den Ort und gingen ins Landesinnere. Später kamen alle - außer einigen wenigen, die in die Emigration nach England gingen - wieder zurück.

Und wieder begann 1939 ein Weltkrieg, wieder mussten auch aus unserem Heimatort die wehrfähigen Männer einrücken, von denen viele nicht mehr heimkamen. Das Leben im Ort wurde nun von Ereignissen und Auswirkungen des Krieges bestimmt, bis 1945 der Zusammenbruch erfolgte und die Tschechen erneut die Herrschaft übernahmen. Neues Leid kam über unseren Ort. Doch das schlimmste war die Vertreibung, der Verlust der Heimat. Wie die Bewohner der anderen deutschen Städte und Dörfer im Sudetenland, so wurden auch die Bernsdorfer aus ihrem Heimatort vertrieben und in alle Richtungen verstreut. Damit endet die Dorfgemeinschaft unserer Heimatgemeinde.

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