Bericht vom Heimattreffen (Bernsdorf, 2013) (1)                   --> Bilder vom Heimattreffen 2013

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11.Treffen in der alten Heimat in Bernsdorf - Berggraben
vom 29. - 30. Juni 2013

Am Freitag bin ich um 10.00 Uhr mit Alfred Kirsch und Hans Pasler bei Bürgermeister Václav Schreier auf dem Gemeindeamt gewesen, wo wir Bilder austauschten und über aktuelle Themen sprachen.

Auf der anschließenden Fahrt nach Schatzlar zeigte uns Bürgermeister Schreier zuerst, dass an dem Gebäude, in dem die Schulküche und der Kindergarten untergebracht sind, eine Wärmedämmung angebracht und die Fassade renoviert wird. Wie ich später erfuhr, beherbergte dieses Gebäude früher die Gemeinde und das Postamt. Ab 1951 war hierin die Bernsdorfer Bürgerschule untergebracht (vergleichbar mit unserer Realschule). In diese kamen die Kinder ab der 6. Klasse.

Auf der weiteren Fahrt sahen wir die Arbeiten an der Wasserleitung an der Straße zwischen der B16 und der Eisenbahnbrücke sowie die Arbeiten an der Wärmedämmung am Haus des Bürgermeisters.

Zu Mittag aßen wir in der Penzion Diana (www.penzion-diana.eu, hier übernachten auch Gäste des Treffens). Die Penzion Diana ist in Schatzlar neben dem Sporthotel. Es gab dort eine zweisprachige Speisekarte (tschechisch und deutsch) und regulär vier Ansichtskarten von Schatzlar  zu kaufen. Außerdem erwarb ich noch ein einzelnes Rest-Exemplar von der Schatzlarer Kirche.

Danach fuhren wir zum Gemeindeamt zurück und die Wege trennten sich für diesen Tag.

Nachmittags fuhr ich wieder nach Schatzlar und machte Fotos von der alten Bürgerschule und der Porzellanfabrik Pohl. Außerdem besuchte ich die Ausstellung „Schule fürs Leben“ im Schatzlarer Museum sowie das Museum selbst. Im Anschluss machte ich noch Fotos von den Bauarbeiten in Bernsdorf, dem Bernsdorfer Friedhof und den Statuen um die Kirche. Bemerkenswert war eine Inschrift, die ich auf einem Gedenkstein zu Beginn des Friedhofs entdeckte: „Lebt wohl ihr guten Eltern, lebt wohl für alle Zeit. Wenn wir uns wieder finden ist es für Ewigkeit.“

Nach dem Abendessen in Schatzlar begegnete ich am Abend in der Bernsdorfer Gaststätte noch Karl-Heinz Kirsch und unterhielt mich gut eine Stunde mit ihm. In seinem Beisein und mit ihm als Dolmetscher konnte ich auch mit der Wirtin sprechen. Sie erzählte mir, dass sie das Gulasch, was es am Samstag beim Heimattreffen geben würde, zuhause kochen muss und dann in der Gaststätte nur aufwärmen kann. Die Küche im ehem. Deutschen Haus, wo uns das Rote Kreuz bekochte, ist kaputt. Das Essen war am nächsten Tag dann aber sehr gut!

Samstag

Am Samstag hatten die Teilnehmer zunächst noch Zeit für Ausflüge oder Familienbesuche. Ich nutzte das gute Wetter für einen Ausflug in den Zoo nach Königinhof sowie einen kurzen Besuch beim ehemaligen Spital Kukus. Es blieb nicht viel Zeit, aber ich konnte ihm Rahmen einer persönlichen Führung mehr als nur einen Blick in die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit werfen.

Um 15.00 Uhr wurde der Saal im ehem. Deutschen Haus geöffnet und gegen 16.45 Uhr eröffnete ich das Treffen. In meiner Rede richtete ich Grüße von den Daheimgebliebenen aus, sprach aktuelle Themen an verlas die Namen der Verstorbenen der letzten 2 Jahre getrennt nach ihren Heimatorten.

Bürgermeister Schreier sprach anschließend das Grußwort der Gemeinde Bernsdorf. Zunächst wünschte er allen Anwesenden schöne Tage in Bernsdorf und grüßte alle, die nicht haben kommen können. Dann berichtete er von aktuellen Themen aus Bernsdorf.

Die freiwillige Feuerwehr feiert am 13. Juli auf dem Fußballplatz in Bernsdorf ihr 140jähriges Jubiläum. Herr Schreier ist auch Obmann der hiesigen Feuerwehr und überreichte 2 Geschenke an Herrn Stächelin, ein Bild der Berggrabener Feuerwehr vor ihrem Feuerwehrhaus von 1924 und zwei schöne Weingläser. Schon tags zuvor hatte mir Bürgermeister Schreier einen Kalender in Scheckkartengröße mit diesem historischen Foto unter Feuerwehr-kommandant Willi Bischof geschenkt und hatte diesen Kalender auch zum Mitnehmen für die Besucher ausgelegt. Einige wenige Rest-Exemplare sind noch bei mir vorhanden.

Zum Schluss wünschte er allen Anwesenden und Daheimgebliebenen Glück, Gesundheit und gegenseitige Verständigung.

Der zweite Bürgermeister Radek Hojný hatte eine Musikanlage mit zwei Funk-Mikrofonen aufgebaut, über die im Laufe des Abends etwas Musik zur Untermahlung der Gespräche lief.

Harald Richter, Heimatortsbetreuer von Trautenau-Hohenbruck und stellv. Vorsitzender des Riesengebirgler Heimatkreises, war zu Gast. Er sprach mich direkt nach den Grußworten an und lobte mich für meine Arbeit und dass bei uns noch ein solch großes Heimattreffen zustande kommt.

Im Laufe des Abends wurden 49 Besucher, davon 29 aus Deutschland, 2 aus USA (Rudy und Irmgard Wolf) sowie 18 aus Bernsdorf und Umgebung gezählt.

Das Heimattreffen ging am Samstagabend bis ca. 22 Uhr. Im Laufe des Abends verlas Herr Stächelin unterstützt durch ein Mikrofon Ernst Fiedler’s Gedicht „Ajou ei Bansdroff wor's schien“. Da es im Saal allerdings zu sehr hallte und einige ihre Gespräche fortsetzten, war es zum einen für ihn schwierig zu lesen und die meisten verstanden trotzdem nur wenig.

Sonntag

Am Sonntag fand um 11.00 Uhr in der Bernsdorfer Kirche eine Messe in überwiegend deutscher Sprache statt. Alfred Kirsch hatte den Altar mit Blumen geschmückt. Die 1. Lesung verlas Peter Stächelin, die 2. Lesung Ingrid Hornych. Der Pfarrer hielt zwei Predigten, eine in tschechisch und eine in deutsch. Er gab uns am Ende des Gottesdienstes mit den auf Weg: „Die Menschen sind verschieden, aber sie haben nur einen Gott.“

Anschließend hielt Peter Stächelin vor dem Kreuz auf dem Bernsdorfer Friedhof ein Totengedenken ab und es versammelte sich ein Teil der Besucher vor dem Kreuz zu einem Gruppenfoto.

Unter den ca. 40 Besuchern der Messe nahmen auch einige Einheimische und Besucher teil, die nicht beim Heimattreffen selbst gewesen waren. So begegneten wir auch einigen Vertretern aus Iphofen, wo Pfarrer Baudisch gelebt hat und als Pfarrer tätig war.

In der Mittagspause besuchte ich Goldenöls. Auf dem Friedhof findet soweit bekannt keine neue Beerdingung mehr statt. Um die meisten Gräber kümmert sich niemand mehr, Grabsteine stehen schief, sind zerbrochen oder lehnen irgendwo an einer Mauer herum. Das Gras wird zwar gemäht, aber das gemähte Gras lag zu dieser Zeit quer über die Wiese, Wege und Gräber auf dem Friedhof.

Die Kirche ist vermutlich im Inneren noch immer komplett leer. Wertvolles wurde vor Jahrzehnten von einem kommunistischen Bürgermeister verkauft und die Bänke wurden verbrannt. Die Quelle, von der diese Aussagen stammen, war eine Frau aus Goldenöls, die nicht mehr lebt. Die Kirche ist allerdings mit Spenden von Deutschen außen saniert und im Oktober 2012 wurde in Goldenöls der Einbau der vier Turmuhren am Kirchturm gefeiert.

Um 14.00 Uhr brachen 14 Teilnehmer mit Bürgermeister Schreier und seinem Sohn mit fünf Autos zu einer Rundfahrt zu den Kapellen im Gemeindegebiet auf. An allen Stationen berichtete Bürgermeister Schreiers Details zu den Orten und zu den Kapellen. Erste Station war die Kapelle in Krinsdorf, die sich zwischen zwei großen Bäumen am Rand der Zufahrtsstraße zur Villa Krinsdorf befindet. Die Sitzbänke sind noch erhalten, aber sie müssen an den Füßen erneuert werden. Auch der Boden der Kapelle muss renoviert werden. Der Altar ist zu seinem Schutz zurzeit abgedeckt.

Neben der Kapelle ist die alte Volksschule und vor der Villa ist ein vom Künstler Emil Schwandtner gestalteter Brunnen.

Vor der Mariahilf-Kapelle in Berggraben – der nächsten Station – begegneten wir Wernfried Strecker. Er sei auf Urlaub hier. 2012 wurden das Vordach der Kapelle und das Seil zur Glocke erneuert, erzählte Herr Strecker. Sie werde jeden Tag geöffnet und jeden Sonntag von Ursula Kindler die Glocke geläutet. Es war zu erfahren, dass das alte Feuerwehrhaus, welches in schlechtem Zustand ist, zum Verkauf steht.

Nächste Station war die Kapelle in Teichwasser. Hier sind bei den Renovierungsarbeiten, die schon vor dem Heimattreffen vor vier Jahren abgeschlossen waren, das Dach und die Mauer gemacht wurden, da sie schon einsturzgefährdet gewesen sei. Außerdem wurde ein Entwässerungssystem eingebaut. Hierin seien zuletzt Schafe gehalten worden, was Bürgermeister Schreier aber untersagt hatte. Das Kreuz auf dem Marterl neben der Kapelle ist nicht verloren, sondern wäre renovierungsbedürftig und ist zurzeit auf der Gemeinde eingelagert. In Teichwasser befinden sich nur noch Wochenendhäuser. Reguläre Einwohner hat der Ort keine mehr. Der Traum von Bürgermeister Schreier wäre ein Glocke für die Kapelle und ein Altar, aber dafür bräuchte es Geld.

Letzte Station des Ausflugs war die Rudolfskapelle zwischen Bernsdorf und Potschendorf. Von Herrn Stächelin angesprochen auf die sich ablösenden Malereien im Inneren der Kapelle sagte Herr Schreier, dass im Rahmen der Restaurierungsarbeiten auch eine Untersuchung gemacht wird, welches die erste Malerei war. Aber mehr ist hierfür im Augenblick aus Geldmangel nicht möglich.

Potschendorf selbst haben wir nicht besucht, da dort ja erst 2011 das Heimattreffen stattfand und wir schon damals die Kapelle dort besichtigt haben.

Von ca. 16.00 Uhr – 18.00 Uhr gab es noch mal die Gelegenheit zum Treffen im Saal des ehemaligen Deutschen Haus. Es hätte auch länger gehen können, doch die 27 Teilnehmer trennten sich gegen Abend, um bei Verwandten, Bekannten oder ihrer Unterkunft das Abendessen einzunehmen. Gedichte wurden keine mehr verlesen.

Allen Teilnehmern bleibt das Treffen hoffentlich in schöner Erinnerung.

Euer HOB Peter Stächelin

 

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