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9.Treffen in der alten Heimat
in Bernsdorf - Berggraben vom 1. - 3. August 2009
Ein wunderbares Treffen ist
vorbei. Es hatte wieder eine große Resonanz erzielt,
wobei wir erstmals auch Potschendorfer und Personen
auch Teichwasser mit ihren Nachkommen zu diesem Treffen
eingeladen haben.
Schmerzlich vermisst wurde
unser Heimatpfarrer Wenzel Baudisch sowohl in der Messe,
als auch als stimmgewaltiger Sänger im Rahmen des
Treffens, aber es haben sich trotzdem alle größte
Mühe gegeben, ein schönes Treffen durchzuführen
und das ist ihnen auch gelungen. Auch Josef Polz, der
2007 zu Volks- und Heimatliedern anstimmte, konnte aufgrund
seines schweren Schlaganfalls nicht mehr teilnehmen.
So gesehen war es ein ruhiges Treffen mit viel Gelegenheit
für Gespräche untereinander bzw. den Austausch
über mitgebrachte Bilder und Alben.
Von ein paar Verbesserungsvorschlägen
für's nächste Mal abgesehen, kamen bei mir
nur lobende Worte an, worüber ich sehr erleichtert
bin. Ich wurde auch mehrfach gebeten, im kommenden Jahr
in Benediktbeuern wieder en Treffen durchzuführen
und nicht ein Jahr auszusetzen.
Schon am Samstag durfte ich
im Tagesverlauf mit Margarethe Schäfer und ihrer
Tochter die Kapelle in Berggraben sowie die Rudolfskapelle
auf der Straße nach Potschendorf und die Kapelle
in Teichwasser ansehen. Außerdem hatte ich einen
Spaziergang an der alten Toryk-Fabrik und den fünf
Häusern vorbei Richtung Berggraben gemacht.
Wernfried Strecker hat mit
Unterstützung von Deutschen vor Ort, z.B. Josef
Illner, das Vordach der Kapelle in Berggraben und den
Putz renoviert. Das Vordach sei undicht gewesen. Der
Putz wurde schon vor rund 4 – 5 Jahren aufgebracht und
zeigt sich bisher sehr wetterfest.
Am Samstagabend waren wir wie
erwartet rund 100 Teilnehmer. Mindestens 48 Personen
kamen aus Deutschland, ein Teilnehmer war aus Österreich
und Irmgard und Rudolf Wolf aus USA waren auch wieder
dabei. 25 Personen aus Bernsdorf und Umgebung sind auf
der unvollständigen Teilnehmerliste erfasst.
Nach der Begrüßungsrede von
mir, dann dem Grußwort von Bürgermeister
Václav Schreier und einigen Worten von Dipl.-Ing.
Günter Fiedler zu einem möglichen Treffen
in Trautenau 2010* wurde von einem Teil der Teilnehmer
das Abendessen eingenommen.
(Dipl.-Ing. Günter Fiedler und Bürgermeister
Václav Schreier)
Als Geschenk bekam ich ein
Buch über die Geschichte Schatzlars und Umgebung,
welches vom Schatzlar Museum leider nur auf tschechisch
herausgegeben wurde.
* Die Mehrzweckhalle in Trautenau
wird wohl erst im Sept./Okt. 2010 fertiggestellt. Sie
bietet Platz für 300 – 642 Personen. Es ist daher
nicht vor 2011 mit der Durchführung eines Treffens
in Trautenau zu rechnen.
Den
Abend über spielte und sang Herr Vosáhlo
Miroslav aus Trautenau deutschsprachige Titel und viele
nutzten die Gelegenheit zum Tanz.
Das Treffen war am Samstagabend
erst gegen 23.00 Uhr zu Ende.
Sonntag
Am Sonntag waren wir zwar eine
geringere Anzahl, aber bei angesagten 34°C ist es
verständlich, dass der eine oder andere das
Wetter für einen Ausflug nutzen wollte. Besonders
am Vormittag war fast nichts los im Deutschen Haus.
Nach dem Mittagessen gingen die Teilnehmer hinüber
in die Bernsdorfer Kirche, wo um 14.00 Uhr eine Messe
stattfand.
Sie wurde von ThMgr.
Robert Pietrzak geleitet und von Frau Salwender und
mir mitgestaltet.
In der Predigt rief der Pfarrer
die Teilnehmer dazu auf, die Heimat immer wieder zu
besuchen und die Wurzeln, wo man her kommt, nicht zu
vergessen. Es freute ihn, dass das so viele getan haben
und er dachte auch an die Daheimgebliebenen, die das
nicht konnten. Auch sie sollen die Information über
ihre Wurzeln an die Kinder weiter geben, so dass die
Herkunft nicht in Vergessenheit gerät. Er war beeindruckt,
dass es so viele gepflegte Gräber auf dem Friedhof
gibt. In Anlehnung an Papst Johannes Paul II sagte er:
„Ohne Wurzeln hat der Mensch auch keine Zukunft“.
Die zahlreichen, gesammelten
Spenden gingen nach Schatzlar, weil Bernsdorf mit Schatzlar
einen gemeinsamen Pfarrbezirk darstellt.
Nach der Messe gedachten wir
auf dem Friedhof der Verstorbenen ..
.. und stellten uns dann auf
der Treppe zum Kircheneingang zu einem Gruppenbild zusammen,
bevor sich die Teilnehmer dann im Deutschen Haus nochmals
zu Gesprächen trafen.
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Montag:
Früh am Morgen waren Dipl.-Ing.
Günter Fiedler und ich nochmal zu einem Besuch
bei Bürgermeister Václav Schreier eingeladen,
wobei ich nochmals Postkarten von Bernsdorf und als
besondere Überraschung eine Urkunde
zum 135jährigen Jubiläum der Bernsdorfer Feuerwehr
erhalten habe.
Am
Montag wurden zwei Ausflüge unternommen. Am Vormittag
brach eine kleine Gruppe vom Deutschen Haus nach Potschendorf
auf und besichtigte die Rudolfskapelle und dann bei
zweitweise Regen die Ortschaft Potschendorf (mehr dazu). Sie wurde auch von Dipl.-Ing. Günter Fiedler und
Bürgermeister Václav Schreier begleitet.
Am Montagnachmittag um 13.00
Uhr nahmen rund 30 Teilnehmer mit einem Bus bei wieder
schönem Wetter an einem Ausflug nach Trautenau
teil.
Zunächst
bekamen wir die Möglichkeit zur Besichtigung des
sonst Montag geschlossenen Trautenauer Museums. Vom
19.06.2009 - 30.08.2009 fand hier eine Ausstellung statt,
in der Schwarzweißaufnahmen aus der Zeit vor 1945
gezeigt wurden. Auch Fotos aus Bernsdorf und Umgebung
waren dabei. Ein weiterer Schwerpunkt war eine Dauerausstellung
über die Schlacht von Trautenau 1866.
Danach
fuhren wir zur Johanniskapelle auf dem Gablenzberg
bei Trautenau. Sie wurde 1712 von einem Trautenauer
Bürger erbaut und erlebte in ihrer Geschichte schon
einige Brände. 1782 wurde sie von Kaiser Josef
II. entweiht.
Am 27.06.1866 kämpfte
hier die österreichische gegen die preussische
Armee. 60.000 Soldaten waren auf beiden Seiten in die
Kämpfe verwickelt. Die Kapelle diente als Unterschlupf
für die Verwundeten. Das Motiv auf dem Altar stellt
die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer dar. Nach
1945 wurde die Kapelle 13x bestohlen. Es hat vor 1945
ein Armeemuseum gegeben. 2002 wurde die Kapelle renoviert
und seither ist wieder ein Armeemuseum eingerichtet.
Es zeigt weitgehend Fundstücke vom Schlachtfeld
vom 27.06.1866.
Gegen
16.00 Uhr kamen wir dann auf dem Ringplatz in Trautenau
an und es suchten sich dann alle Teilnehmer ein Plätzchen
in einem der Cafés zum Kaffee trinken.
Etwa
eine Stunde später wurden wir dann von Dipl.-Ing.
Günter Fiedler über den Ringplatz, die Gebäude
drumherum sowie über einige weitere Gebäude
in der Nähe informiert.
Dazu
einige Notizen:
Die Fassaden am Ringplatz von
Trautenau wurden alle erst nach dem großen Brand
von 1861 errichtet, dem die Gebäude der Innenstadt
durch Flammen, die vom Kirchendach auf sie übergriffen,
vernichtet wurden. Das heutige Rathaus wurde nach dem
Brand als eines der ersten Gebäude fertig gestellt.
Der Rübezahlbrunnen wurde
von der Stadt Trautenau 1892 errichtet. Die Holz-Zwerge
um ihn herum sind verschwunden, weil sie morsch waren.
Das Kaiser Josef II.-Denkmal
im Flur vom Trautenauer Museum ist original, eine Kopie
wird auf einem 3,56 m hohen Sockel (1,2 Mio. Kc) errichtet.
Das Denkmal kostet zusätzlich 0,45 Mio. Kc und
für Kleinigkeiten fallen nochmals 0,05 Mio. Kc
an. Am 12.09.2009 wird das Denkmal eingeweiht.
Zum Trautenauer Museum
Seit 1848 war in dem Gebäude
eine Volks- und Bürgerschule untergebracht. Vorher
standen an dieser Stelle verschiedene, abgebrannte Verwaltungsburgen
und ein Schloss (erbaut im 18. Jahrhundert). Ein Museum
ist seit Ende des 2. Weltkriegs darin untergebracht.
Die Mauer dahinter war Teil des Burggrabens.
Die Statue mit den drei Figuren
zwischen Museum und Kirche ist vermutlich vom Kreuzweg
der Jesuiten bei Trautenau, steht also nicht an ihrem
Original-Standort. Die Jesuiten waren seit 1651 für
Schatzlar und Bernsdorf zuständig. Erschaffer ist
Georg Patzak, ein Bildhauer aus Altrognitz.
Das Trautenauer Stadtamt steht
an der Stelle des ehemaligen Trautenauer Friedhofs.
Die Kirche von Trautenau ist
der Gottesmutter Maria geweiht und ihr Kirchturm ist
61m hoch. 1991 wurde mit Hilfe von Spenden der Deutschen
eine Glocke angeschafft. Die alten Glocken waren – wie
übrigens in der Berggrabener Kapelle - jeweils
in den beiden Weltkriegen eingeschmolzen worden.
Gegen
18.15 Uhr machten wir uns wieder auf den Heimweg. Allen
Teilnehmern bleibt das Treffen hoffentlich in schöner
Erinnerung.
Euer
HOB Peter Stächelin
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