Bericht vom Heimattreffen (Krinsdorf, 2019) & Messe/Totengedenken in Bernsdorf  (1/2)                

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14.Treffen in der alten Heimat in Krinsdorf am 17. Mai 2019

In der ehemaligen Villa Pohl in Krinsdorf haben sich die Heimatfreunde aus Bernsdorf und Berggraben am 17. Mai 2019 zum 14. Mal in der alten Heimat getroffen. Eingeladen waren auch Heimatfreunde aus Gabersdorf, Goldenöls, Krinsdorf, Potschendorf und Teichwasser. Bei bestem Wetter fanden die ersten Begegnungen auf der Veranda statt und dann ging es um 16.30 Uhr zu Kaffee und Kuchen (Apfelstrudel) hinein.

Gegen 17.15 Uhr eröffnete ich mit meiner Rede das Heimattreffen offiziell. Diese Rede hatte zwei Schwerpunkte, die den Anlass für das diesjährige Heimattreffen bildeten. Ernst Kasper, unser vor etwas mehr als 10 Jahren verstorbene vorherige Heimatortsbetreuer, wäre heute 97 Jahre alt geworden.

Ich erinnerte an den ersten Besuch der Familie Kasper 1991 und die schon damals herzliche Aufnahme und die Unterstützer, auf die Ernst Kasper sowohl in Bernsdorf als auch schon seit einigen Jahren zuvor in Benediktbeuern stieß. Viele von ihnen leben nicht mehr oder sind heutzutage schwer krank. Daher galt mein Dank auch denjenigen, die mich heute dabei unterstützen, dass Treffen wie diese oder Gottesdienste in der Bernsdorfer Kirche stattfinden können.

Viele ehemaligen Besucher sind nicht mehr in der Lage gewesen die Reise in die Heimat anzutreten. Stellvertretend richtete ich von einigen Grüße aus.

Danach gab ich einen Rückblick auf die vielfältige Arbeit von Ernst Kasper. Ehemalige Bewohner von Bernsdorf oder Berggraben trafen sich schon, bevor Ernst Kasper seine ehrenamtliche Aufgabe als Heimatortsbetreuer begann. Die Treffen des Riesengebirgler Heimatkreises Trautenau oder der Sudetendeutsche Tag oder auch vereinzelte Treffen in der DDR waren Möglichkeiten. 1976 gab es das erste Mal ein Treffen in Benediktbeuern mit 200 Teilnehmern. 1977 übernahm Ernst Kasper die Aufgabe als Heimatortsbetreuer und lud zum ersten Mal 1979 nach Geislingen die ehemaligen Bewohner von Bernsdorf oder Berggraben ein. Ab 1981 übernahm Ernst Kasper die Leitung der Treffen in Benediktbeuern und lud alle zwei Jahre dazu ein.

Er sammelte Daten über ehemalige Bewohner sowie Informationen, Karten, Bilder und Postkarten über Bernsdorf und die Region. Er schrieb u.a. Beiträge für das Heimatbuch „Schatzlar und seine Bezirksgemeinden“ von Hellmut Weber, der leider 2018  verstarb. Er brachte 1980 mit 80 Seiten Umfang die erste Chronik für ein Dorf im Heimatkreis Trautenau heraus. 1989 gab es eine aktualisierte Auflage. Weiterhin veröffentlichte er u.a. Nachdrucke von Gedenkbüchern der Feuerwehr, der Kirchen und Schulen von Bernsdorf.

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Ab 1991 konnte er auch Heimattreffen in Bernsdorf durchführen und setzte dabei von Anfang auf Verständigung. Durch Sammlung von Spenden und Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds setzte er sich für die Renovierung der Kirche von Bernsdorf ein. Die Kapelle in Berggraben wurde ebenfalls renoviert und bekam wieder eine Glocke. Außerdem wurde sie unter Denkmalschutz gestellt.

Und ich persönlich finde es als das Wertvollste, dass er mit so vielen Heimatfreunden in Verbindung war. Es waren persönliche Kontakte, Briefwechsel und sein jährlicher Heimatbrief, den er bis ins hohe Alter von 81 Jahren herausgab und dessen Tradition ich seitdem fortführe. Die meisten Orte haben keine so gute Betreuung erfahren und ich sehe das vergleichsweise an den Orten, für die ich inzwischen zuständig – u.a. Krinsdorf – dass nirgends so viel Kontakt untereinander entstanden ist. Ernst Kasper sprach daher von der Heimatgemeinschaft Bernsdorf-Berggraben.

Danach kam zum zweiten Schwerpunkt, den es zu feiern galt.

Auf Grund der guten Verständigungsbereitschaft hatte die jetzige Gemeinde Bernartice unserer Gemeinschaft, der ehemaligen Bewohner von Bernsdorf-Berggraben, einen Partnerschaftsvertrag angeboten. Da wir aber weder eine Gemeinde und auch kein eingetragener Verein sind, war es nicht möglich so einen Vertrag zu unterzeichnen. Ernst Kasper bot stattdessen eine „Freundschaftsbekundung” an, in der beide Partner u.a. bekunden:

  • den Willen, die gegenseitigen Beziehungen zu verbessern.
  • den Willen, diesen Weg in Wahrheit und Ehrlichkeit zu beschreiten, damit Vorurteile abgebaut und ein gutes Verstehen zwischen den früheren und jetzigen Bewohnern möglich wird.
  • bei der Beschaffung von Dokumenten (Geburts-, Sterbe-, Heiratsurkunden) behilflich sein werden.
  • dass die Gemeinde Bernsdorf bei der Ausrichtung von Treffen behilflich sein wird.
  • dass die Treffen in Bernsdorf oder in Deutschland von beiden Seiten zu Gesprächen im Sinne des guten Willens genutzt werden.
  • dass die Gemeinschaft der ehemaligen Bewohner von Bernsdorf-Berggraben bei Restaurierungen alter Kulturdenkmäler auf der Gemarkung der Gemeinde behilflich sein wird, soweit ihre finanziellen Mittel es tatsächlich ermöglichen.

Diese „Freundschaftsbekundung” wurde am Samstag, 26. Juni 1999, beim Heimattreffen von Pfarrer Wenzel Baudisch den Heimatfreunden vorgetragen und sie wurde „einstimmig” von allen gebilligt.

 

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